Der Tod eines geliebten Menschen zu verkraften und zu verarbeiten ist immer ein schwerer und langer Weg. Eine Grabstelle hilft in der Regel die Trauer zu verarbeiten, da man sich an diesem Ort dem Verstorbenen besonders nah fühlt.
Was aber machen Eltern, die eine Fehlgeburt erleiden mussten und deren Kind anonym in einem Sammelgrab beerdigt wurde oder deren Kind bereits nach wenigen Tagen mit einer Blutung abgegangen ist?
Immer mehr Friedhöfe erschaffen Gedenkplätze für „nicht beerdigte Kinder“.
Auch auf dem Friedhof Hamburg Ohlsdorf gibt es seit 1999 einen solchen Ort. Eine weiße Säule trägt eine Skulptur aus weißem Marmor. Dieses Kunstwerk lässt Platz für Interpretationen. Einige Menschen sehen in ihr einen angedeuteten Embryo und andere Menschen beschreiben zwei sich einander zugeneigte Figuren. Unter der Säule liegt eine Gedenkplatte mit der Aufschrift:
Ich trage dich in meinem Herzen. Gedenkplatz für nicht beerdigte Kinder.
Viele Eltern haben um die Gedenkplatte weitere kleine Steine, Engel oder auch Blumen niedergelegt. Dieser Platz zeigt deutlich, dass er angenommen wird und Eltern einen Ort gefunden haben, an dem sie ihre Trauer ausleben können.
Anmerkung / Tipp
Egal wie alt das Kind war als es verstorben ist, es war Teil von dir. Du hast dir eure gemeinsame Zeit vorgestellt. Vielleicht hast du eine kleine Erinnerungsbox gestaltet indem du deinen Mutterpass und andere Erinnerungsstücke aufbewahrst.
Zusätzlich, gerade in der ersten Zeit, kann es helfen einen bestimmten Ort aufzusuchen, um dort deine Trauer ausleben zu können.
Schau in deiner Stadt oder in deiner Umgebung, ob es dort einen solchen Gedenkplatz gibt. Vielleicht kann dir auch die Friedhofsverwaltung weiterhelfen.